72,6% der Kandidaten hinterlegen ein Profil in einem Karrierenetzwerk wie Xing oder LinkedIn.

(Studie Recruiting Trends 2018 des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) an der Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit Monster Worldwide Deutschland))

Die klassische 40-Stunden-Woche wird immer trivialer, gängige Arbeitstage wurden aufgrund der Globalisierung bereits aufgelöst. Grenzübergreifende Video- und Telefonkonferenzen finden nicht mehr zwingend in der klassischen Arbeitszeit statt, sondern verlagern sich auf die frühen oder späten Stunden im Home-Office. Somit lassen neue Technologien die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben immer mehr verschmelzen und die Digitalisierung ermöglicht die familiären und beruflichen Anforderungen besser miteinander zu verbinden. Flexible Arbeitszeitmodelle scheinen die Lösung für die individuellen Anforderungen darzustellen. Doch bedeuten diese Entwicklungen nicht nur Veränderungen in der Arbeitswelt, auch privat wird den Menschen mehr Anpassungsbereitschaft, Flexibilität und Lernbereitschaft abverlangt. Unternehmen sollten sich also fragen, wie ihr disruptives Geschäftsmodell, welches sie in der digitalisierten Welt umsetzen wollen, aussehen soll und, ob diese sie überlebensfähig macht.

Dann wäre da ja noch der Fachkräftemangel. Heutzutage präsenter denn je. Gut ausgebildete Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden wird immer schwieriger. Es müssen Lösungsansätze her: für manch einen lautet die Antwort: Social Media. Als neuer, effektiver Recruiting Kanal wird daher oftmals Social Media Recruiting gesehen, denn gerade hier vermutet man – und das auch nicht zu Unrecht – vor allem die Generation Y. 72,6% der Kandidaten haben ein solches Profil auf Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn hinterlegt. 

 

In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen was Social Media Recruiting ist und gebe Ihnen Tipps mit auf den Weg, damit auch Sie künftig dank Xing, Facebook, LinkedIn & Co. neue Bewerber gewinnen. Vorab meine Empfehlung für Sie: Connectoor unterstützt Sie beim Social Recruiting.

Foto: Pixelkult_media-998990_1280_pixabay.com

Alle wichtigen Punkte auf einem Blick in unserer kostenlosen Checkliste. Jetzt downloaden.

Social Media Recruiting – was ist das?

Social Media Recruiting bedeutet im Allgemeinen die Personalgewinnung in sozialen Netzwerken. Gemeint sind damit alle denkbaren sozialen Kanäle im World Wide Web. Das heißt Business-Netzwerke wie Xing und LinkedIn, aber auch Kanäle wie Facebook, YouTube, Twitter etc. Dabei geht es darum, die Reichweite dieser Plattformen zu nutzen und potenzielle neue Mitarbeiter direkt anzusprechen. Dabei steht die authentische Darstellung des Personal suchenden Unternehmens im Vordergrund, um den Bewerbern einen möglichst realitätsnahen Einblick in das Arbeitsleben im Betrieb zu gewähren. 

Social Media Recruiting Aktivitäten werden ebenfalls als Teil einer Employer Branding Strategie für den Aufbau, den Erhalt und die Optimierung der Arbeitgeberattraktivität sowie des internen und externen Personalmarketings angesehen.

Im Vergleich zu vielen anderen Personalmarketing- und Employer Branding-Maßnahmen wird Social Media Recruiting als kostengünstig eingeschätzt, weil das Anlegen von Profilen in Netzwerken in der Regel gratis ist. Bitte vergessen Sie hierbei nur eines nicht: Die regelmäßige Profilpflege in einem sozialen Netzwerk erfordert Zeit, Planung, Strategie, Budget und Kapazitäten.

Foto: GDJ_social-media-3846597_1280/Pixabay.com

Alle wichtigen Punkte auf einem Blick in unserer kostenlosen Checkliste. Jetzt downloaden.

Tipps fürs Social Media Recruiting

Einen Unternehmensauftritt entwickeln

Viele Unternehmen nutzen ihre Social Media Profile hauptsächlich für Marketing Maßnahmen wie z. B. News aber auch Gewinnspiele. So sind auch einige Unternehmen bereits neben deren Marketing Auftritten, noch mit speziellen Karriere Profilen in den sozialen Medien vertreten. Auf diesen wird ausschließlich Personalmarketing betrieben. 

Hierbei werden z. B. Karrierethemen publiziert und offene Stellen ausgeschrieben.

So ist es möglich über die Social Media Profile eines Unternehmens aktiv Employer Branding zu betreiben. Denn auf Arbeitgeber Bewertungsportalen, wie z. B. kununu, können sich Bewerber vorab bereits umfassend über das Unternehmen informieren. Wie wichtig dieser Auftritt für Ihr Unternehmen ist und was Sie stets dabei beachten sollten, haben Sie in meinem vorherigen Blogeintrag erfahren können. Denn Top-bewertete Arbeitgeber verschaffen sich hier einen klaren Wettbewerbsvorteil. Bevor Sie mit dem Anlegen diverser Social Media Profile beginnen, denken Sie über die Relevanz und Notwendigkeit nach. Welche Netzwerke sind also sinnvoll für Ihr Unternehmen? Wer pflegt diese Profile künftig? Hier sollten sie genügend Kapazitäten und Ressourcen einplanen. Nichts wirkt so unglaubwürdig und unattraktiv wie ungepflegte Social Media Profile.

Aufgrund der Reichweite und Art des Netzwerks sind insbesondere Xing und LinkedIn zu empfehlen, aber auch Facebook, Twitter oder Instagram können – je nachdem in welcher Zielgruppe Sie Bewerber suchen – sinnvolle Social Media Recruiting Kanäle sein.

Facebook Jobs

In Deutschland ist die Funktion seit Frühjahr 2018 aktiv und bietet eine Vielzahl von spannenden Möglichkeiten für Arbeitgeber. Somit ist Facebook ist in letzter Zeit immer mehr in den Fokus von Social Media Recruiting gerückt, da sich gegenwärtig über das Netzwerk sogar Stellenanzeigen veröffentlichen lassen, diese werden über den eigenen Newsfeed kommuniziert. Ihre potenziellen Bewerber können sich direkt über Facebook bewerben, denn anschließend wird der komplette Bewerbungsprozess direkt über Facebook abgewickelt. Das eröffnet Chancen für kleinere und mittelständische Unternehmen. Sie sollten sich in der neuen Anwendung richtig ins Zeug legen, um sich als attraktiver Arbeitgeber von der Konkurrenz abzusetzen und den Bewerber passend zum Umfeld und ohne Standardfloskeln für sich zu gewinnen. Eine kreative Stellenanzeige ist hierbei der perfekte Einstieg.So besteht die Möglichkeit, die komplette Stellenausschreibung kostenlos auf ihrer Seite zu teilen. Zusätzlich wird der Beitrag im „Entdecken“-Bereich, bei Marketplace und im Newsfeed gestreut.

Nice to Know: Wie bei allen Content-Formaten auf Facebook sollte auch hier ein Werbebudget eingeplant werden, so wird die Stellenanzeige konkreter und besser platziert und erzielt mehr Reichweite.

Foto: Mohamed Hassan_facebook-3157981_1280_Pixabay.com

Authentisch ist das neue cool

Suchen wir sie nicht alle? – die eierlegende Wollmilchsau. Unser Wunschbewerber sollte engagiert, talentiert und jung sein. Bestnoten wären auch ideal und soziales Engagement in Form von ehrenamtlichen Tätigkeiten sind eine Selbstverständlichkeit. Dass es die nicht gibt, ist uns wohl allen klar. Deshalb suchen wir die Kandidaten, die dem am nächsten kommen und weil es von denen auch nicht allzu viele gibt, sind sie auf dem Arbeitsmarkt hart umkämpft. Was sie alle gemeinsam haben: Sie sind Digital Natives und mit dem Internet groß geworden. Deshalb sind soziale, interaktive Netzwerke für das Recruiting der Generation Y unverzichtbar geworden.

Doch meist sind Unternehmen damit überfordert und hinken im Umgang mit sozialen Medien oft hinterher – sie wissen mit deren Eigenheiten wie Interaktivität, Schnelligkeit, Vernetzung und Kurzlebigkeit häufig nicht richtig umzugehen. Was machen die meisten falsch?

Sie stellen einfach die Stellenanzeigen aus Print und Jobbörsen auf verschiedenen Social Media Kanälen ein. Doch so funktioniert das nicht, so bekommen die meisten es mit kaum bis gar keiner Resonanz zu spüren. Social Media Recruiting muss als soziale Aktivität der Mitarbeiter eines Unternehmens mit ihren zukünftigen Kollegen begriffen werden. Zeigen Sie Ihren Alltag im Unternehmen. Bleiben Sie authentisch, das ist und bleibt das A und O.

Mitarbeiter in Recruiting-Prozesse aktiv einbeziehen

Die meisten Ihrer Mitarbeiter – sowohl aktuelle, als auch potenzielle neue – sind sowohl im privaten als auch beruflichen Bereich auf Social Media-Kanälen aktiv. Gleichzeitig sind Ihre aktuellen Mitarbeiter die zukünftigen Kollegen Ihres potenziellen neuen Mitarbeiters. 

Der Idealfall wäre, wenn Ihre Mitarbeiter Ihre Stellenausschreibungen teilen. Sie sollten sich dazu berufen fühlen online als auch offline, nach geeigneten Kandidaten zu suchen und diese dann auch aktiv anzusprechen. 

So entsteht eine Persönlichkeit und Verbindlichkeit in der Ansprache, die ein Personaler niemals erreichen wird. Gleichzeitig fühlt sich das Team mitverantwortlich, die richtigen Mitarbeiter für das Unternehmen zu finden und zu gewinnen. Durch das aktive Einbeziehen fühlen sich die Mitarbeiter mitverantwortlich für Ihre künftig möglichen Kollegen. Social Media Recruiting wird so leistbar und erfolgversprechend.

Active Sourcing

 

“Active Sourcing beschreibt den Prozess, bei dem ein Unternehmen persönlich an einen potenziellen Bewerber herantritt und eine dauerhafte Beziehung zu ihm aufbaut. Das Ziel ist, den Bewerber bereits an das Unternehmen zu binden, bevor er sich überhaupt dort beworben hat, um ihn schließlich für eine freie Vakanz zu rekrutieren. Auf diesem Wege können einerseits passive Kandidaten erreicht werden, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. Andererseits ermöglicht Active Sourcing den Unternehmen, mithilfe eines bereits im Vorfeld zusammengestellten Talentpools bei personalen Engpässen schnell reagieren zu können und freigewordene Stellen zeitnah mit den passenden Kandidaten besetzen zu können. Dies spart den Unternehmen Zeit und Kosten.”

(Quelle:https://recruiting.xing.com/blog/detail/active-sourcing?rac=sem6c3b2241&gclid=CjwKCAiA8ejuBRAaEiwAn-iJ3vocGxIKMzSq0zlSKr0bAD4Oln4eoDCYofTn4uK7Rx5onfO-VOk40RoCOa8QAvD_BwE)

 

Folglich meint Active Sourcing die direkte Ansprache von potenziellen Mitarbeitern für eine bestimmte Stelle. Beispielsweise, wenn sich Arbeitgeber bei Hochschulen oder auf Messen präsentieren oder via Headhunter Kandidaten direkt suchen. Active Sourcing hat aber durch Social Media Netzwerke, insbesondere durch die Business-Netzwerke, wieder verstärkt Aufmerksamkeit bekommen. Denn nie war es so einfach und v.a. so kostengünstig Kandidaten anzusprechen wie auf Xing und LinkedIn. Hierbei können genau die Kandidaten mit den vielversprechenden Lebensläufen und der richtigen Erfahrung herausgefiltert werden. Klingt erfolgsversprechend, nichtsdestotrotz sollte Active Sourcing behutsam betrieben werden. Auch wenn es zunächst für Recruiter toll klingt, eine große Masse an potenziellen Kandidaten zu erreichen. Massennachrichten werden oftmals negativ wahrgenommen. Verheißungsvoll sind dagegen Nachrichten mit individueller Ansprache.

Die Studie Recruiting Trends 2018 des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) an der Universität Bamberg zeigt, inzwischen wird eine von zehn Neueinstellungen durch Active Sourcing generiert – Tendenz steigend.

Social Media Recruiting und Recht

 

Unternehmen müssen beim Social Media Recruiting letztlich die von der Rechtsprechung (BGH v. 22.11.2007 – I ZR 183/04) entwickelten Grundsätze zur Direktansprache am Arbeitsplatz beachten:

  • Die erste Kontaktaufnahme muss sich – auf notwendige Angaben beschränken    (auch wenn sie über soziale Medien erfolgt)
  • Der/Die Abwerbende muss bei dem Kandidaten dessen Einwilligung zum Abwerbeversuch einholen.
  • Erst danach darf eine weitergehende Kontaktaufnahme außerhalb der Sphäre, die einen Bezug zum bisherigen Arbeitgeber aufweist, angeboten werden.

Daher sind grundsätzlich Recherchen zu einem bestimmten Bewerber für die Datenerhebung bei Facebook nicht gestattet, es sei denn eine Einwilligung liegt vor. Bei LinkedIn oder Xing dagegen schon, denn die Datenerhebung darf dann vorgenommen werden, wenn die Eignung des Bewerbers festzustellen ist. Und im Gegensatz zu beispielsweise Facebook dienen Karriere-Netzwerke ausschließlich zur Darstellung der beruflichen Qualifikation.

Social Media Recruiting mit Paid-Ad`s

 

Hierbei geht es um das kostenpflichtige Schalten von Anzeigen, sogenannten Ads, auf sozialen Plattformen. Eine sehr gute Reichweite ist auch bei Social Media nicht ganz kostenlos. Wer gezielt ganz bestimmte Kandidaten Gruppen ansprechen oder schwer zu besetzende Stellen pushen möchte, sollte sich überlegen, ob bezahlte Werbeanzeigen (Paid-Ad`s) eine Option sind. Mit Werbeanzeigenmanager lassen sich die gewünschte Zielgruppe exakt anhand von Alter, Wohnort und Interessen eingrenzen.

Foto: Generationen-Übersicht-Anteil-1-1024×740

Alle wichtigen Punkte auf einem Blick in unserer kostenlosen Checkliste. Jetzt downloaden.

Fazit

Der Einsatz neuer Technologien kann den Fachkräftemangel zu einem gewissen Grad kompensieren, jedoch lassen sich nicht alle Bereiche im Unternehmen automatisieren.

Unternehmen müssen in der Personalbeschaffung zeitgemäße Maßnahmen einleiten. 

Wichtig: Das Personalmarketing und Employer Branding tragen entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. 

Gerade Unternehmen, die keinen großen Bekanntheitsgrad vorweisen, kriegen den Fachkräftemangel in Abhängigkeit zu ihrer Arbeitgeberattraktivität am Markt zu spüren. Aus diesem Grund ist es für Unternehmen unumgänglich die Wünsche und Erwartungen der Zielgruppe, der Generation Y und Z, zu verstehen und ihre Personalbeschaffung zukünftig auf diese auszurichten. Nur so wird es Unternehmen möglich sein, auch langfristig potenziellen Talenten am Markt aufzufallen und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

Foto: Generationen-Übersicht-Anteil-1-1024×740

Kurz erklärt: Generationen Vergleich

Die Traditionalisten, geboren zwischen 1922 und 1945, haben größtenteils das Ende des ersten Weltkriegs sowie den zweiten Weltkrieg oder die direkte Nachkriegszeit in ihrer Kindheit und Jugend miterlebt.

Die Babyboomer, geboren zwischen 1946 und 1964, waren die erste Nachkriegsgeneration nach dem zweiten Weltkrieg, haben das Wirtschaftswunder erlebt und gehören zum geburtenreichsten Jahrgang.

Die Generation X, geboren zwischen 1965 und 1979, auch Generation Golf genannt, wurde in ihrer Kindheit stark geprägt durch die Wirtschaftskrise und eine aufkommende Scheidungsrate.

Die Generation Y, geboren zwischen 1980 und 1993, auch Gen Y oder Millennials genannt, haben die Jahrtausendwende schon bewusst erlebt und bekamen auch den Internetboom und die Globalisierung in vollen Zügen mit. Sie zeichnen sich im Gegensatz zu den Vorgängergenerationen durch ein hohes Bildungsniveau aus.

Und schließlich die Generation Z, geboren zwischen 1994 und 2010, auch Generation YouTube genannt; sie hat die Digitalisierung des Alltags bereits komplett in ihr Leben integriert. (Quelle: https://www.absolventa.de/karriereguide/berufseinsteiger-wissen/xyz-generationen-arbeitsmarkt-ueberblick)

Sie haben Fragen? Ich helfe Ihnen!

Verlieren Sie nie den Fokus aus den Augen. Gerade beim Social Media Recruiting empfiehlt es sich, eng mit Ihrem Marketing-Team zusammenzuarbeiten. Das Team bringt die nötige Expertise mit und kennt sich bestens aus. Des Weiteren wird in Social Media nicht nur Recruiting betrieben, sondern allen voran auch Employer Branding und der Aufbau Ihrer Unternehmensmarke. Das alles muss im Einklang sein, um perfekt zu funktionieren, es muss alles ineinandergreifen, um am Ende ein positives Unternehmensbild zu erzeugen. 

Fehlt Ihnen die Unterstützung mit dem nötigen Know-How, dann unterstütze ich Sie gerne dabei. Ich entlaste Sie und verschaffe Ihnen mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft. Kontaktieren Sie mich unter folgendem Link:

marketing-mit-autopilot.de/strategiegespraech

für ein Erstgespräch.

Alle wichtigen Punkte auf einem Blick in unserer kostenlosen Checkliste. Jetzt downloaden.